2020 – AKA Bahn Exkursion zum Eisenbahnbetriebslabor der ETH Zürich am Campus Hönggerberg
Das Eisenbahnbetriebslabor der ETH Zürich am Campus auf dem Hönggerberg war das Ziel der heutigen und relativ kurzfristig angesetzten AKA Bahn Exkursion. Denn die Zeit drängt da das dortige Eisenbahnbetriebslabor Ende Jahr seine Pforten schliessen wird. Grund dafür ist eine Gebäudesanierung, ein Umzug der Anlage an einen Interimsstandort oder gänzlich neuen Standort ist dabei leider nicht vorgesehen.
Eigentlich wollten uns die Kollegen der ETH im Frühjahr im Darmstädter EBD besuchen und wir einen Gegenbesuch im Laufe des Jahres machen, aber Corona verwirbelte so manche Planung in 2020 und so kommt der „Gegenbesuch“ zuerst und wir hoffen eine Gruppe der ETH nun in 2021 begrüßen zu können.
Vier der Teilnehmer reisen direkt an, andere sind schon seit Dienstag in der Schweiz und erkunden das dortige Bahnsystem, stilecht mit Übernachtungsstützpunkt im Eisenbahnknoten Olten.
Für die heute anreisenden wird es in Basel spannend, denn vor dem Katzenbergtunnel blockiert ein defekter Güterzug die Weiterfahrt. Der Umstieg quer durch Basel SBB wird mit nur 3min sehr sportlich, aber letztenendes wird der mit „kann leider nicht warten“ angekündigte IC nach Zürich doch noch erreicht.
Einst dominierte das Stellwerk Zürich HB (Bauart SpDrS60 und seit vielen Jahren von der BZ Ost ferngesteuert) das Umfeld. Heute steht es fast etwas verloren zwischen den ganzen Hochhäusern die auf dem Gelände der ehm. Sihlpost errichtet wurden.
Am Hauptbahnhof stossen dann die vorab angereisten Vereinsmitglieder hinzu und es geht zunächst mit der Tramlinie 11 zum Bucheggplatz und dann mit dem Bus der Linie 69 zum Campus auf dem Hönggerberg. Hierher verkehren sowohl Hybridbusse als auch Akkubusse. Dass auf dem Berg eine Ladestation steht erscheint dabei logisch.

Unsere Gruppe wird von den Gastgebern ddr ETH empfangen, in die örtlichen Corona Schutzregeln eingewiesen und dann geht es hinab in die Kellerräume zum Eisenbahnbetriebslabor.
[Anm. R. G.: Ich bitte die Bildbeschriftung mit Eisenbahnbetriebsfeld statt Eisenbahnbetriebslabor zu entschuldigen. Der Fehler ist mir erst nach dem Upload aufgefallen.]
Am Stellwerkstechnik ist hier Mechanik (Bauart vgl. Bruchsal), ein Schalterstellwerk (Integra), zwei Drucktastenstellerke (Integra Domino) und für die restlichen Bahnhöfe Fernsteuerung bzw. ESTW Bedienung via Iltis der Fa. Siemens Schweiz vorhanden.

Zur Gewinnung von Fahrtstrecke ist die in der Modellbahngröße H0 im System Märklin errichtete Anlage im Längenmassstab in 1:100 und recht verschlungen und gedrängt ausgelegt.
Die Anlage wurde 2009 bis 2011 grundlegend erneuert, wie eine Plakette erinnert.
Der Bahnhof Teestadt erinnert etwas an eine Mischung des Bf. Edemühlen im EBD und Adorf in Gotha. Aber die Bedienung per Iltis ist recht schnell erlernt und auch der Fahrplan rasch eingeprägt.

Etwas traditioneller stell sich da Zetthausen mit seinem in der Schweiz bis vor einigen Jahren noch recht weit verbreiteten Schalterstellwerk dar. Es erinnert etwas an Elektromechanisch ist aber ein reines Relaisstellwerk. Die Bedienung ist etwas ungewohnt, so auch das Vorgehen mit den Gruppenausfahrsignalen.
Bequemer ist es da in Ypslikon am Domino Stelkwerke mit Fahrstrassenspeicher.

Auch ein Blick auf Details und hinter die Kulissen in den Relaisraum, der u. a. die Dominostellwerke in freier Schaltung simuliert, darf nicht fehlen.

Noch ein paar weitere Details wie die Entgleisungsvorrichtung (Gleissperre), die Fahrzeugsteuerung und diverse Übersichtspläne.

Es wird bis kurz vor 18 Uhr gefahren und danach werden wieder alle Züge auf die Grundstellung positioniert.
Einige Teilnehmer treten später den Heimweg an, andrere bleiben noch privat in der Schweiz für weitere Fahrten in der Bergwelt, wie z. B. mit der Dampfbahn Furka Bergstrecke oder durchs schöne Appenzeller Land.
Schade im die schöne Anlage, aber auf den Schrott kommt sie vsl. nicht denn es gäbe zwei Interessenten die sie erhalten wollen. Mal sehen welche das sind bzw. bei welchem der Zwei die Anlage wieder auftaucht.
Seitens des Vereins freuen wir uns jetzt schon auf den Gegenbesuch zum „Gegenbesuch“.
[R. G. 17./19.09.2020]